Community Building der digitalen DAAD-Programme
Der DAAD hat sich zum Ziel gesetzt, die deutschen Hochschulen bei deren digitaler Internationalisierung zu unterstützen. Parallel zur Umsetzung der drei Förderprogramme „Internationale Mobilität und Kooperation Digital“ (IMKD), „Internationale Programme digital“ (IP Digital) und „International Virtual Academic Collaboration“ (IVAC) wurde Technopolis Deutschland mit der programmbegleitenden Evaluation der drei Programme beauftragt.
Die Ergebnisse sind in fünf thematischen Berichten nun veröffentlicht:
- Kompetenzen und deren Entwicklung
- Strategische Einbettung der Projekte und deren Umsetzung
- Vision modernen Lernens
- Beitrag zur Attraktivität Deutschlands als Studienstandort
- Beitrag zur Gesellschaft
Der kurze Gesamtbericht präsentiert einen guten Überblick über die Kernergebnisse und gibt Empfehlungen zur Zukunft der digitalen internationalen Lehre. Außerdem wurden die programmspezifischen sowie die übergreifenden Ergebnisse jeweils in anschaulichen Factsheets zusammenfassend aufbereitet.
Die Evaluation hat gezeigt, dass digitale Elemente heute fester Bestandteil internationaler Lehre sind, ohne dabei physische Aufenthalte ersetzen zu wollen. Die Zukunft ist hybrid und sollte das Beste aus beiden Welten verknüpfen. Durch virtuelle Formate kann Lehre flexibler und individueller gestaltet werden, sodass Studierende selbstbestimmt sowie zeit- und ortsunabhängig studieren können. Dadurch wird ihnen auch die Möglichkeit gegeben, sich auf den zunehmend digitalen und internationalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Zudem können Studierende, die aufgrund von familiären oder beruflichen Verpflichtungen an keinem physischen Austausch teilnehmen, durch digitale Formate internationale Erfahrungen sammeln. Darüber hinaus schätzen die geförderten Projekte Hochschulkooperationen durch die Digitalisierung als leichter und niedrigschwelliger ein.
Gerade im Bereich der Digitalisierung gibt es allerdings noch einige Hürden, wie z.B. Datenschutzstandards, die den internationalen Austausch erschweren oder die Unklarheit, wie digital Studierende flexibel eingeschrieben werden können. Zudem sind Lehrende in der Erstellung und Durchführung digitaler Lehre nach wie vor mit einem hohen Aufwand konfrontiert, der aber z.B. durch die Unterstützung von wissenschaftlichen Mitarbeitenden oder Hilfskräften bewältigt werden kann.
Digitalisierung birgt das Potenzial, zur Chancengerechtigkeit und zum Klimaschutz beizutragen. In der Begleitevaluation sind beide Themenbereiche aufgenommen, um erste Erkenntnisse aus den drei Programmen zu gewinnen – auch wenn Klimaschutz in keinem der Programme explizit als Ziel formuliert war. In puncto Chancengerechtigkeit schätzen die Projektmitarbeitenden, dass durch die Digitalisierung die Studierenden in den Kursen diverser geworden sind (z.B. hinsichtlich des Alters oder bestehender Nebentätigkeiten). Leider erheben die Hochschulen jedoch selbst kaum Daten, die Rückschlüsse auf Diversität zulassen. Quantitative Auswertungen sind somit nicht möglich und es bleibt bei exemplarischen Beschreibungen aus individuellen Projekten. Zum Thema Klimaschutz kann aufgrund des pandemiebedingten Ausfalls eines Großteils der physischen Mobilitäten keine konkrete Aussage getroffen werden, da Vergleichswerte fehlen.
Weiter Informationen und Fact Sheets finden Sie hier.