Berliner Künstlerprogramm digitalisiert Schätze aus sechs Jahrzehnten
Pressemitteilung vom
„Das Berliner Künstlerprogramm fördert seit mehr als 60 Jahren internationale Künstlerinnen und Künstler und unterstützt den grenzüberschreitenden Austausch zwischen herausragenden Kreativen aus aller Welt. Die Digitalisierung des BKP-Archivs öffnet nicht nur die Türen zu großartigen Persönlichkeiten aus vergangenen Jahrzehnten und ihrem Wirken in Berlin, es schafft auch eine Plattform für gegenwärtige und zukünftige Diskussionen in der Kunstwelt“, sagte DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.
Nach vierjähriger Digitalisierung ist das Archiv des BKP über die Webseite des Programms aufrufbar. Neben Akten, Fotografien, Publikationen und Plakaten sind auch Film- und Videomaterial der BKP-Fellows aus den 1960er bis in die 1990er Jahre erschlossen und digitalisiert worden. Filmische und audiovisuelle Werke mit großer zeit- und kulturhistorischer Bedeutung für Berlin sind zudem auf der Online-Plattform Mapping the Archive zu finden: Die Karte Berlins ist ein wachsendes Netzwerk aus den digitalisierten Funden des Archivs und markiert Orte, die in den 1970er, 80er und 90er Jahren für BKP-Fellows von besonderer Bedeutung waren.
„Durch ‚Mapping the Archive‘ entsteht nicht nur eine bisher unsichtbare Chronik der Stadt, sondern auch eine kontextuelle Präsentation der digitalisierten Werke im Zusammenspiel mit Schriftstücken und weiteren Dokumenten. Wir schauen damit auf Berlin durch die Augen der damaligen Fellows, die sich mit der Stadt in einer Zeit des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs auseinandersetzen“ so Silvia Fehrmann, Leiterin des Berliner Künstlerprogramms.
Weitere Archiverschließung im laufenden Jahr
Das BKP setzt auch in diesem Jahr die digitale Erschließung seines Archivs fort: Gemeinsam mit dem Forschungsprojekt Writing Berlin der Freien Universität Berlin, der Deutschen Kinemathek und dem Forschungsprojekt zur Jüdischen Filmgeschichte der Filmuniversität Babelsberg geht es um Herausarbeitung jüdischer, queerer und migrantischer Perspektiven aus dem BKP-Archiv. Zudem ist die Digitalisierung von bislang unveröffentlichten Interviews der US-amerikanische Dokumentarfilmemacherin Shelly Silver mit Berlinerinnen und Berlinern aus den 1990er Jahren sowie des Werks der jugoslawischen Schriftstellerin und Filmemacherin Irena Vrkljan geplant. Vrkljan kam als eine der ersten Frauen mit BKP-Stipendium 1966 nach Berlin.
Die Erschließung, Digitalisierung und Zugänglichmachung des BKP-Archivs wird von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie vom Forschungs- und Kompetenzzentrum Digitalisierung Berlin (digiS) gefördert.